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Was wird saniert?

Version vom 31. Januar 2022, 14:13 Uhr von Hanna (Diskussion | Beiträge)
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Bevor das WUK 1981 einzog, war das Gebäude für den Abriss bestimmt. Das WUK hat sich immer für den Erhalt ausgesprochen und in den vergangenen 40 Jahren für die Instandhaltung gesorgt. Das Gebäude hat an sich eine gute Bausubstanz, nach über 160 Jahren intensiver Nutzung ist eine umfassende Sanierung aber unumgänglich, die unter anderem auch Barrierefreiheit ermöglichen wird.

Bei den geplanten Maßnahmen spricht man von einer 1:1,1 Sanierung. Das bedeutet, dass der Status Quo unter Einbeziehung gesetzlicher Normen und Richtlinien erhalten bleibt und nur geringfügige, sinnvolle Änderungen im Ausmaß von 10 % durchgeführt werden.

Besondere Priorität für das WUK haben dabei Barrierefreiheit und Ökologisierung des Gebäudes. Die Barrierefreiheit gehört mit Lifteinbauten und Einrichtung barrierefreier WC-Anlagen zu den „sichtbarsten“ Maßnahmen im Zuge der Sanierung. Dämmungen gegen sommerliche Überhitzung und winterlichen Wärmeverlust, Fenstersanierung, Gründächer und Photovoltaikanlage sind weitere ökologische Maßnahmen.

Darüber hinaus enthält das Sanierungspaket ein Brandschutzkonzept und eine Brandmeldeanlage, die Erneuerung der Leitungen Wasser, Heizung, Elektro, die Sanierung der bestehenden WC-Anlagen (plus barrierefreie Adaption), eine statische Gesamtprüfung und die Sanierung statischer Problembereiche, eine Sanierung und Erneuerung von Fassade, Dach und Fenster sowie die Fortsetzung der Elektrosanierung aus 2019. Das WUK unterliegt dabei den Vorgaben des Denkmalschutzes, das heißt, alle Baumaßnahmen müssen mit dem Bundesdenkmalamt abgestimmt werden.


Planungsprozess

Plan- RAHM architekten.jpg

Das Vergabeverfahren wurde von der MA 34 entschieden. Als Generalplaner wurde die Firma Vasko+Partner, die sich in einer Arbeitsgemeinschaft mit den Rahm Architekten beworben hatte, ausgewählt. Somit gibt es in diesem Konsortium eine Gruppe von Architekt_innen, die das WUK und die Bedürfnisse von früheren Projekten schon kennt.

Die Planungsarbeiten starteten im August 2020 mit einer detaillierten Bestandsaufnahme aller Baumaßnahmen und der Erstellung eines Bauzeitplanes. Zunächst ging es darum, sich einen genauen Überblick über das Gebäude, das Mauerwerk, die Fassaden und Fenster zu verschaffen und empfohlene Sanierungsmaßnahmen zu beschreiben. Gleichzeitig wurden Wünsche, Ideen und Anforderungen von MA 34, Generalplanung Vasko+Partner und RAHM Architekt_innen, Verein WUK und Hausnutzer_innen erhoben und soweit möglich in die Grob-Planung eingearbeitet.

Im Frühjahr 2021 erfolgte in einem intensiven Prozess mit Vertreter_innen von MA 34, Generalplanung, des Vereins WUK und der selbstverwalteten Bereiche die Abwägung von unterschiedlichen Vorstellungen und Interessen, was, wie und wann saniert werden soll – und machbar ist. Das Ergebnis dieses gemeinsamen Prozesses floss in die Detail-Planung (Architektur- und Haustechnik-Pläne) ein. Auf Basis dieser Planung erfolgte die Ausschreibung der Gewerke und Auftragsvergabe an unterschiedliche Firmen.

Im April und Mai 2021 haben Planer_innen und Architekt_innen die Entwurfsplanung fertiggestellt und kurz darauf auch die Einreichplanung abgeschlossen sowie alle Pläne inkl. neuem Brandschutzkonzept bei den zuständigen Behörden vorgelegt. Dies war ein besonderer Meilenstein in der Planung. Währenddessen arbeiteten die Generalplaner_innen von Vasko + Partner auf Hochtouren weiter. Nach der Einreichung folgte die Ausschreibung der Gewerke und Auftragsvergabe an unterschiedliche Firmen sowie die weitere Ausführungs- und Detailplanung.

1:1,1 Sanierung

Bei den geplanten Baumaßnahmen spricht man von einer 1:1,1 Sanierung. Das bedeutet, dass der Status Quo der räumlichen Struktur unter Einbeziehung gesetzlicher Normen und Richtlinien erhalten bleibt und nur geringfügige, sinnvolle Änderungen im Ausmaß von 10 % durchgeführt werden, z.B. im Zuge von Lifteinbauten oder beim Einbau von barrierefreien WCs. Darüber hinaus können räumliche Wünsche der Nutzer_innen, wie Schaffung von Stauraum oder Verbesserung von Funktionsabläufen, in diesem Rahmen verwirklicht werden.

Was wurde bereits saniert (2019)?

Der nun folgenden umfassenden Generalsanierung vorausgegangen ist eine Elektronsanierung im Jahr 2019. Eigentümer_innen oder Betreiber_innen von Gebäuden müssen den Zustand eines Hauses in regelmäßigen Abständen überprüfen. In der Ära WUK fand eine solch umfangreiche Befundung im Jahr 2018 zum ersten Mal statt. Die Stadt Wien als Gebäudeeigentümerin hatte das WUK aufgefordert, die elektrischen Anlagen sowie alle Brandschutztüren auf eigene Kosten überprüfen zu lassen – dem ist das WUK unter Protest nachgekommen.

Die Überprüfung wurde von Juli bis Oktober 2018 durchgeführt. In der Befundung wurde ein Sanierungsaufwand von rund 850.000 Euro festgestellt. Die Mängel sind in drei Kategorien (schwere, mittlere, leichte Mängel) und einen Zeitrahmen (dringende/kurzfristige, mittel- und langfristige Behebung) eingeteilt worden.

Die Erneuerung der Sicherheitsbeleuchtung, das heißt die Fluchtwegsbeleuchtung und Zusatzbeleuchtung für den Fall eines Stromausfalls, wurde als dringlichste Angelegenheit definiert. Ohne Sanierungsarbeiten an der Sicherheitsbeleuchtung hätte das WUK ab Herbst 2019 keine Veranstaltungen mehr durchführen dürfen. Die Arbeiten wurden somit gleich in Angriff genommen und im Sommer 2019 durchgeführt, damit war der Start in ein umfangreiches Herbstprogramm sichergestellt.

Die Sicherheitsbeleuchtung wurde in allen Veranstaltungsräumen, Stiegenhäusern, in Büros (Angestellte) und im Kinder- und Jugendbereich (Schulen, Kindergruppen) erneuert. Im Zuge der umfassenden Sanierung wird auf Grundlage des Brandschutz- und Entfluchtungskonzeptes das gesamte Gebäude komplett mit Brandmeldeanlage, Brandschutztüren und Sicherheitsbeleuchtung ausgestattet.

Außerdem wurden akute Mängel bei allgemeinen Anlagen behoben sowie 11 neue Brandschutztüren eingebaut.

Die MA 34 kümmerte sich um die Erneuerung des Niederspannungshauptverteilers, die Wiener Netze tauschten den Trafo aus.

Mit Ende 2019 waren alle als schwer und dringlich definierten Mängel behoben. Weitere Mängel werden nun im Zuge der Generalsanierung erledigt.

(Stand 11/2021)